Folge 009 – „Die geheimnisvollen Städte“ & Wolfgang Beltracchi

Markus spricht über die Comic-Reihe „Die geheimnisvollen Städte“ von François Schuiten und Benoît Peeters. Benjamin erzählt (ab 31:30) die Geschichte des Kunstfälschers Wolfgang Beltracchi und ärgert sich über dessen Selbstdarstellung in den Medien. Zum Schluss gibt es einen kurzen Nachklapp (1:32:30).

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Ein Gedanke zu “Folge 009 – „Die geheimnisvollen Städte“ & Wolfgang Beltracchi

  1. Ist das Problem der Fälschungen nicht das, dass sich der Fälscher die Historie und Berühmtheit aneignet? Nur weil der Künstler die anderen Werke geschaffen hat, Neues geschaffen hat, Kunst geschaffen hat, hat die Fälschung einen Wert. Der Fälscher wiederum nutzt diesen Wert, um damit Geld zu machen. Beltracchi fügt nichts dem Werk eines Künstlers hinzu, wie er meint, er ernährt sich von diesem Künstler.

    Als ich die Doku über Beltracchi damals gesehen habe, hat mich dies sehr an das Buch „Die Fälschung der Welt“ von William Gaddis erinnert. Und dieses ist aus den 1950er Jahren!

    Aber die Kritik am Kunstbetrieb kann ich auch nachvollziehen. Allerdings sollte diese auch über Kunst erfolgen und nicht über Geld. Ich finde hier macht Beltracchi ein vorgeschobenes Argument. Doch am Ende ging es ihm ums Geld.

    Vielleicht findet man diese klischeehaften Kunstmarktfiguren nur selten. Aber nichts desto trotz, so mein Eindruck, hängt das sehr mit dem Habitus zusammen. Es ist ein Distinktionsmwerkmal. Darum geht man in die Ausstellung, um zu zeigen, wozu man gehört, um das eigene soziale Kapital, um sich von diesen „das kann ich auch“ Menschen abzugrenzen.

    Und was mir noch auffällt. Diese Komiker, die das Klischee so darstellen, zeigen doch eigentlich auch nur, dass sie eben keinen oder viel profaneren Begriff davon haben, was Kunst bedeutet. Für sie ist eben eine rote Leinwand nichts, was Kunst sein könnte und Überspitzen dies. Und in diesem Mindset ist auch Beltracchi, wenn er meint, er hätte etwas dem Werk des Künstlers hinzugefügt.

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